Spätestens seit Samstag weiß ich, dass ich eine Strecke von 24 Kilometern laufend besser bewältige als im Wanderschritt. Das ändert aber nichts an der Faszination dieser Tour durch die Vulkaneifel. Besonders mit den Bildern der Auvergne im Kopf ist der Vergleich interessant.
Der Lauftreff hatte sich zur Zweitageswanderung auf dem Eifelsteig aufgemacht. Da ich am Sonntag Dienst hatte, wollte ich zumindest am Samstag auf der Strecke von Gerolstein nach Daun dabei sein.
So ging es also um 8 Uhr in Trier mit dem Auto los und über die Zwischenstation Daun bis in die idyllisch gelegene Sprudelstadt. 18 gut gelaunte Frauen und Männer mit ausreichend Proviant in den Rucksäcken machten sich dort um 9.30 Uhr auf, um 24 Kilometer mit 778 Metern Aufstieg und 683 Höhenmetern bergab in einer Nettozeit von genau sechs Stunden zu bewältigen.
So eine Suunto Ambit Peak ist schon kein schlechter Schmuck für das Handgelenk, wenn es darum geht, lange Touren aufzuzeichnen. Denn inklusive drei längerer Pausen waren wir doch beachtliche 8,5 Stunden unterwegs.
Ein Großteil der Etappe 10 des Eifelsteigs verläuft durch Wald, was an diesem heißen Tag durchaus angenehm war. Aber den ein oder anderen Ausblick bietet die Strecke, die auch wirklich steile Anstiege beinhaltet, dennoch. Der spektakulärste ist der Rundblick vom Aussichtsturm auf der Dietzenley. Das ist tatsächlich ein alter Vulkanschlot, auf dem schon die Kelten eine Fliehburg errichteten.
Und von dort oben lässt sich gut erkennen, dass die Landschaft tatsächlich von spitzen Vulkankegeln gespickt ist. Die sind zwar nicht so hoch wie die in der Auvergne. Eine gewisse Ähnlichkeit ist aber zu erkennen. In der Eifel ist allerdings nahezu alle bewaldet. Aber das verwundert nicht, liegt diese Landschaft doch etwa 800 Meter tiefer als die im Zentrum Frankreichs.
Im Eifelörtchen Neroth gibt es Deutschlands einziges Mausefallenmuseum. Das haben wir nicht besucht. Aber zur Mittagspause im durchaus sehenswerten Gasthof Mäusefalle hat es gereicht.
Sehenswert sind übrigens auch die penibel gepflegten Vorgärten in diesem einst sehr armen Ort, von dem die Hausierer mit ihren Mäusefallen auszogen, um sie in ganz Europa zu verkaufen. Erst die Industrialisierung hat diesem kuriosen Handwerks- und Handelszweig ein Ende gesetzt. Über Geschmack lässt sich da jedoch meistens streiten.
Mit vollem Magen ging es dann über den Monsteranstieg hinauf zum Nerother Kopf. Dort findet sich die imposante Mühlensteinhöhle, eine erstarrte Lavablase, aus deren Gestein einst Mühlensteine geschlagen wurden. Natürlich stand auch mal eine Burg da, von der noch die Ruine Freudenkoppe erhalten ist.
Herrlich grün sind die Wiesen noch in der Vulkaneifel. Es wirkt, als wäre erst gerade die erste Grasernte eingefahren worden. Eine letzte Pause vor den letzten sieben Kilometern bis Daun musste da noch sein.
Ankunft in Daun um Punkt 18 Uhr. Nie war Wasser zur Kühlung der Füße so willkommen.
Eine wirklich schöne Tour. Schade, dass ich an Tag zwei nicht mehr dabei sein konnte. Da ging es zu den Maaren. Aber die laufen schließlich nicht davon…
P.S.: Kleine Randbemerkung zum Thema Laufen: Offenbar hat die Wanderung meinen Rücken derart malträtiert, dass ich heute meinen Morgenlauf wegen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule abbrechen musste. Ich hoffe, das ist nur eine kurzzeitige Irritation.